Die Farbe spricht - Ingmar Bruhn

Vernissage am 26. April, 19 Uhr in der Heilandskirche

Neben der Farbe spricht
Susanne Greinke Kunsthistorikerin

26. April - 13. Juni 2025

Am 26. April 2025 wird die Ausstellung „Die Farbe spricht“ mit großen, farbgewaltigen Bildern von Ingmar Bruhn eröffnet. In großzügiger Manier bewegen sich die Werke zwischen Erkennbarkeit und Geheimnis. Tierfiguren oder andere Motive aus Kunstgeschichte und Alltagswelt dienen Ingmar Bruhn als bildsprachlicher Anker für den intensiven Malprozess.

Der Kunstkritiker und Kurator Christoph Tannert vom Künstlerhaus Bethanien würdigt ihn mit folgenden Worten  … „Wieder und wieder strukturiert er seine Bilder bis in die letzte Nuance. Ob Hirsch, Adler, Eule oder Karl-Marx-Kopf – jedes Bild eine Welle der Reflexion, eine Bewegung, die an- und abläuft, ein Wogen in mehrere Richtungen, in Zeit und Raum, Ausdehnung und Intensivierung.“   Christoph Tannert, in: „Pinselabdrücke geformt wie Tatzenspuren“, Katalogtext zur Ausstellung Bruhn, Kein, Neuer. Drei Maler in Berlin, 2018, Galerie Parterre Berlin

Ingmar Bruhn wurde 1967 in Wismar geboren. Von 1995 bis 2001 studierte er Bildende Kunst an der HdK Berlin mit Aufenthalt am Hunter College NYC und war 2001 Meisterschüler von Marwan Kassab- B.

Öffnungszeiten zur Ausstellung  in der Heilandskirche (Thusnelda-Alle 1)

Mittwoch         12-18 Uhr
Samstag           13-15 Uhr

Heilandskirche Thusnelda-Allee 1
10555 Berlin

Tel. 030 3943498
U-Bhf. Turmstraße, Tram M10

Pressestimmen:

Seelische Beschaffenheit zu erfassen, hat das christliche Andachtsbedürfnis seit Jahrhunderten als malerische Aufgabe gestellt und insofern auf die Moderne vorbereitet. Nie galt dabei Beseelung als rein menschliche Eigenschaft, sondern als durchaus animalische, wenn nicht generell kreatürliche. Die Gemeinschaft von Menschen und Tieren in Noahs Arche setzte sich fort in der Art, wie im Christentum die Bilder von Heiligen und ihnen zugeordneten Tieren zu einer Vorstellung verschmelzen. Ein heiliges Tier war der Hirsch, nicht nur in christlichen Zusammenhängen. Sein Mythos als Sonnentier weist in ferne Vergangenheit, aber auch in die Gebiete der Seele. Hier trägt er das Haupt eines Königs, und dieser Dimension Gestalt zu geben, ist etwas ziemlich Dramatisches.

Dr. Katrin Arrieta in:    „Kapitelle der Stille“   Kunstschau des Künstlerbundes MV in St. Georgen Wismar 2012, ISBN 978-3-9812786-6

 

[…] Der Hirsch verkörpert dabei zum einen die vitale Majestät und Unschuld einer mehr oder weniger entrückten Natur, der man sich nähern und stellen, die man schützen und gerne besitzen möchte, zum anderen die Aussicht, verdrängt und getötet zu werden, wie sie das, was sich nicht zähmen lässt, in unserer Gesellschaft gewöhnlich erwartet. So steht der König des Waldes am Ende für das Dilemma, in dem der heutige Mensch beim Umgang mit sich selbst steckt [….]

 

Eine durch und durch malerische und kraftvolle Evokation des Hirschkörpers aus einer in Hunderten kleiner Wasserfarben- und Ölskizzen vor der Natur gefestigten Vorstellung haben wir in dem Gemälde von Ingmar Bruhn vor uns. Der in Bobitz bei Wismar beheimatete Künstler hat sich auch grafisch jahrelang an diesem Thema abgearbeitet. Ernster kann man den Hirsch nicht nehmen.

Dr. Katrin Arrieta in:  Text und Eröffnungsrede  zu   „Hirsche!  Künstler auf den Spuren der Könige des Waldes“

Ausstellung der Darßer Arche in Zusammenarbeit mit dem Kunstmuseum Ahrenshoop 2012/13