Unsere Kirchen ...

 

Grafiken der vier Kirchen

 

Unsere Kirchen ...

... sind offen.

Neben den vielfertigen Gottesdiensten, Konzerten und Events sind sie Orte für die stille Andacht, für Ruhepausen vom Großstadtgetöse und als architektonische Schmuckstücke immer wieder eine Besichtigung wert.
Sie öffnen ihre Türen während, vor und nach den Veranstaltungen und, wenn es gerade passt, gerne auch auf Nachfrage. Und zudem regelmäßig ...

... das rote Tor der
Heilandskirche, Thusnelda-Allee 1, 10555 Berlin

 Mi 12 - 15 Uhr


 ... die drei Schinkel-Türen von
St. Johannis, Alt-Moabit 25, 10559 Berlin

Mo 12 - 15 Uhr
Mi 12 - 15 Uhr
Fr 12 - 15 Uhr


... die Drachentöter-Tür der
Kaiser-Friedrich-Gedächtniskirche, Händelallee 20, 10557 Berlin

Sa 13 - 16 Uhr



Bitte beachten Sie, dass es auch einmal durch Erkrankung, Vermietung oder Bauarbeiten  zu Veränderungen bei der Offenen Kirche kommen kann. Schauen Sie sicherheitshalber vor Ihrem Besuch noch einmal in den Gemeindekalender.
Vielen Dank für Ihr Verständnis!

 

 

Plakt mit Text: Anschauen. Beten. Chillen. Die Kirche ist Offen. Willkommen!

 

Wir würden unsere Kirchen gerne viel öfter öffnen, doch dazu brauchen wir ... vielleicht gerade Sie?!

    • Wenn Sie Lust dazu hätten und regelmäßig ein wenig Zeit für uns,
    • wenn Sie den Umgang mit Besuchenden mögen
    • und vielleicht sogar ein bisschen Interesse an Architektur oder Kirchengeschichte haben (Material zum Einlesen ist vor Ort),

melden Sie sich doch bitte einfach beim Pfarrteam, bei Frau Stramm oder im Gemeindebüro.

        

Einblicke aus der Distanz

Bilder aus unseren Kirchen. Kleine Einblicke, dazu ein paar Gedanken. Vielleicht gibt es das ein oder andere Detail, das erst aus der Distanz auffällt. Bleiben Sie behütet!
Die komplette Sammlung finden Sie hier

Figur


Sonntag, 10.5


Mittwoch,  29.7

Formsteine


Mittwoch,  5.8

Orgel der Johanniskirche


Mittwoch, 12,8

Leuchter in der Erlöserkirche


Mittwoch, 19.8

Altarwand der Erlöserkirche


Mittwoch, 26.8


Freitag,  04.09

Jede Kirche hat ihre eigene Geschichte

Architektur und Geschichte von St. Jo hannis

Architektur und Geschichte der Heilandskirche

Architektur und Geschichte der Kaiser-Friedrich-Gedächtniskirche

Architektur und Geschichte der Erlöserkirche

Als Gemeinde schreiben wir sie zusammen.

Gemeindegeschichte der evangelischen Kirchengemeinde Tiergarten: „Gott zur Ehre und dem Menschen zum Heile“ Gemeindegeschichte der evangelischen Kirchengemeinde Tiergarten Bis 1830 War das ländliche Moabit Vorort der Großstadt Berlin und Naherholungsgebiet mit Gartenkolonien, Hugoneotensiedlungen und Pulvermühlen. Es hatte keine eigene Kirche und nur Anbindung über Brücken. Für die zur Zeit etwa 700 Einwohner*innen war das nächste Gotteshaus die etwa 4 km entfernte Sophienkirche in Berlin. Das änderte sich: ab 1835 als mit St. Johannis auf dem „Moabiter Berg“ für etwa 400 Moabiter*innen Platz für Andacht und Gebet vor Ort geschaffen wurde. Moabit wuchs und damit auch die Klagen über die unübersichtlichen kirchlichen Regionen. König Friedrich Wilhelm IV. wollte weniger religiöse Menschen zum Glauben bringen und förderte den Bau von St. Johannis bis 1837. Es entstand eine „Missionsstation“ mit Schulhaus und Ausbau. Im Zuge der Industrialisierung veränderte sich die Umgebung jedoch grundlegend. 1880 lebten bereits 30.000 Menschen – eine Steigerung die 1910 mit rund 190.000 Bewohner*innen Höhepunkt erreichte (so viel wie 2020 in Düsseldorf wohnen!). Die protestantischen Gemeinden beiderseits des 1874 frischverlegten Bahnhofs für den Ost-West-Fernverkehr mussten für ihre Kirchenneubauten von Berlin genehmigt bereitgestellt werden. Die Kaiser unterstützten das als religiöse Stabilisierung im Arbeitermilieu. 1891 wurde für sie ein eigener Seelsorgebezirk mit Hilfskirche in der Bachstraße eingerichtet. 1892 der Grundstein für die nach Kaiser Friedrich III zu benennende Votivkirche gelegt. In Moabit entstand derweil unter Federführung der St. Johannisgemeinde eine weitere Kirche. Auf dem zentralen Marktplatz, dort, wo sich Turmstraße und Alt-Moabit am nächsten sind, konnte 1894 die Heilandkirche geweiht werden. 1895 wurde mit der Kaiser-Friedrich-Gedächtniskirche auch die erste Predigtstätte des Hansaviertels fertiggestellt, deren gut situierte Kirchengemeinde zunehmend zum Jahreswechsel unabhängig von Berlin wurde. Die Moabiter Kirchengemeinde beschloss aus Platzgründen, den Mutterturm von St. Johannis im heutigen Kleinen Tiergarten aufzugeben. Der Zuzug war oft die Jagd nach Industrie und Arbeiter*innen geprägte Vorstadt hieß 1895/96 wurde das Bauvorhaben umgesetzt und vollendet. 1896 ging aus der Johannisgemeinde heraus um die Heilandskirche eine zweite selbständige Gemeinde hervor, die als neue Moabiter Hauptkirche in Berlin-Moabit firmierte. Durch Bau der Heilanstalt, der Stromstraße, wurde der südliche Teil der St. Johannis verblieben. Die Heilands- ebenso wie die Johannisgemeinde sahen sich bereits um die Jahrhundertwende durch verstärkten Wohnungsbau im nördlichen Teil ihrer Gemeinde­bezirke wieder in der Pflicht, aktiv neue Kirchen zu bauen. Für die zu Moabit gehörenden Nordteile überhalb der Turmstraße sollten auf Beschluss der beiden Gemeindekirchenräte zwei weitere Gotteshäuser erbaut werden. St. Johannis trat dabei Teile seines nördlichen Gemeindebezirkes an die Gemeinde um die 1906 fertiggestellte Heilige Geist Kirche ab. Und Heiland trennte sich vom seinen nördlichen Gebieten, die in die neu gegründete Gemeinde um die bis 1907 erbaute Reformationskirche gingen. Der kirchliche Bauboom fand erst im Südwesten Moabits, direkt an der Spree, sein Ende. Die Heilandsgemeinde ließ hier eine Kirche mit großem, angrenzendem Gemeindehaus bauen. 1911 fertiggestellt erhielt sie den Namen Erlöserkirche. Durch eine weitere Abtrennung vom Gebiet der Heilandsgemeinde im Jahr 1912 wurde auch diese zur eigenständigen Kirchengemeinde an der Grenze zu Charlottenburg. 1920 wurden Moabit und das Hansaviertel nach Berlin eingemeindet. Die sich insbesondere in Moabit sehr unterschiedlich entwickelnden Lebensverhältnisse machten sich deutlich bemerkbar. Die Nationalsozialisten experimentierten mit Regierungsliberalismus. Zahlreiche Persönlichkeiten wurden deportiert, die Einflüsse der Kirchen zu begrenzen. Es gab etliche Personalfragen zu klären und intern auszuhandeln. Einige Pastoren mussten gehen, andere Kirchenmänner waren überzeugt Mitwirkende im nationalistischen Gedankengut. Die Kirchen verzeichneten starken Rückgang an Mitgliedern – vor allem bei Jüngeren. Die Kirchenversammlungen setzten ab Mitte der 30er auf freiwillige und private Pflichtübungen. Die vier Kirchengemeinden in Moabit gerieten in schwieriges gesellschaftliches Fahrwasser. 1943 fielen am 22. und 23. November bei einem Flächenangriff alle Kirchen und mit ihnen fast alle Pfarrhäuser den Flammen zum Opfer. Die wenigen Gottesdienste erfolgten unter freiem Himmel oder in zerstörten Gemeinderäumen. Das vollständig zerstörte Hansaviertel wurde später als städtebauliches Experiment mit Kaiser-Friedrich-Gedächtniskirche wieder aufgebaut. Während die ausgebrannten Kirchenruinen noch über viele Jahre das Straßenbild bestimmten, arrangierten sich die Gemeinden mit dem Verlust der Verankerung bestmöglich mit dem Verbliebenen. Gottesdienste fanden zunächst weiter in Privatquartieren, Notkapellen und Militärbaracken statt, die verbliebenen Glocken aber wurden – wenn möglich – geläutet, um Präsenz zu zeigen und Hoffnung zu geben. Solidarität, auch in der Ökumene, war das Zeichen der Stunde. Der Wiederaufbau wurde priorisiert durch Mut und durch Bastein- und Geldspenden zum anderen greifbar. Auch die Kaiser-Friedrich-Gedächtniskirche sammelte sich und nahm ihre Amtsgeschäfte 1947 wieder auf. 1960 konnte mit der Heilandkirche die letzte der vier Kirchen wieder für die Gemeinde öffnen. Während die Moabiter Kirche in der neuen Formensprache ihre alte Gestalt zurückerhalten hatte, war die Kaiser-Friedrich-Gedächtniskirche im Hansaviertel als moderner Beton-Neubau nach einem internationalen Architekturwettbewerb neuer Teil der Internationalen Bauausstellung von 1957. 1965 erfährt die Erlösergemeinde nach der „Spreemelise“ (1950) eine weitere Vergrößerung ihres Gemeindegebiets um den Ostteil der Nord-Charlottenburger Gustav-Adolf-Gemeinde. 2004 fusionierten alle Heilandsgemeinden aufgrund stark sinkender Mitgliederzahlen mit der Reformationskirche zur Kirchengemeinde Moabit West. Die Reformationskirche wurde 2011 aufgegeben. 2016 fusionierten die eigenständigen Kirchengemeinden der Erlöserkirche, der Heilandskirche, der Kaiser-Friedrich-Gedächtniskirche und von St. Johannis zur Evangelischen Kirchengemeinde Tiergarten. „Aus dem Titel der Gründungsurkunde der neuen Kaiser-Friedrich-Gedächtniskirche.“