02/07/2024 0 Kommentare
Ein Lückeprojekt der ganz besonderen Art
Ein Lückeprojekt der ganz besonderen Art
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Ein Lückeprojekt der ganz besonderen Art
Die Rückgabe der Predella an die Marienkirche in Danzig im März 2020 hinterließ auf dem Altar von St. Johannis eine weitsichtbare Lücke in der Marmorvertäfelung. Unverputztes Ziegelwerk, das - einer offenen Wunde gleich - von dem Verlust zeugte und damit auch unverblümt einen weiteren Umgang einforderte.
Auf Anregung des Kirchteams von St. Johannis entschied sich unsere Gemeinde jetzt für eine Lösung, die sowohl rückbesinnlich dem Altarsockel mit seiner Gnadenstuhldarstellung gerecht wird, die über 60 Jahre St. Johannis prägte, als auch der Forderung, die ganz neue Raumwirkung, die die reduzierte Nachkriegsgestaltung des Kirchraumes durch Otto Bartning unterstreicht, zu erhalten. Zum Johannistag, am 24. Juni, erhielt der Altar jetzt ein Meisterwerk im Originalformat zurück; allerdings in moderner Interpretation als semitransparenter Druck auf Acrylglas, der sich bei näherer Betrachtung in der Raumwirkung verliert und das dahinter liegende Ziegelwerk wieder sichtbar werden lässt.
Es ist kein Vorgaukeln von Nichtvorhandenem und doch kann der Druck Erinnerungen an Vergangenes spiegeln. Und – den gesamten Raumkörper in sich aufnehmend - bei geeigneter Lichteinwirkung auch die bunte Fensterrosette von St. Johannis.
Zu besichtigen während der Offenen Kirche in St. Johannis (Alt-Moabit 25, 10559 Berlin)
Di 12 - 15 Uhr,
Mi 12 - 15 Uhr,
Fr 12 - 15 Uhr.
MARTINA KNOLL

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